Der Prinz mit der Flöte führte Familien aus Dresden in die farbenprächtige Welt des Barock und war Abschlusskonzert eines einzigartigen Musikprojekts. Im prunkvollen Kronensaal spielten und erzählten vier Musikerinnen mit historischen Instrumenten die märchenhafte Geschichte in kurzweiligen Barockstücken.
Eine „live“-Klangcollage im Konzert und eine begleitende Ausstellung von Kindern im Schlossfoyer machten die Musik noch lebendiger. Es ging um einen geheimnisvollen Garten bei Nacht, verzauberte Früchte, die Liebe des Prinzen, eine unheilvolle schwarze Stadt und natürlich um die Zauberkraft der Musik.
Das Besondere des Programms bestand in der Auswahl der klangmalerischen Werke: die Bandbreite reichte von „Le Papillon“ von Louis de Caix d’Hervelois – wenn Schmetterlinge durch den königlichen Garten flattern – bis zu einem instrumental geführten Streit zwischen drei Teufeln.
Das Kulissenbild der Theatermalerin Kathleen Schröter unterstützte die theatralische Wirkung der Musik.
Ensemble „La Folette“
Uta Schmidt – Blockflöte
Barbara Wiese – Blockflöte, Traverso
Hille Perl – Viola da gamba
Michaela Hasselt – Cembalo
Werke von
Rameau, Couperin, Marais u.a.
Ort Datum
Schloss Albrechtsberg, Kronensaal, 18. Juni 2017
Bühnenbild
Kathleen Schröter, Strichzieher, Leipzig, Bühnentechnik: Mario Radicke
Szenische Beratung
Tom Quaas
Klangcollage am 18. Juni 2017
Klasse 3b der 59. Grundschule, Leitung: Katharina Pitt
Workshops (März bis Juni 2017)
Beteiligte Schulklassen: Klasse 2a der 25.Grundschule mit Mirjam Lehmann, Klasse 3b der 59. Grundschule mit Ines Wilde, „Pandas“ der Freien Montessorischule Huckepack mit Conny Trautzsch und Anke Ewers, Klasse 5/III des Evangelischen Kreuzgymnasiums mit Saskia Barbara Winkel; Leitung der Musikworkshops: Barbara Wiese
Ausstellung zum Konzert
Beteiligte Schulklassen: Klasse 2a der 25.Grundschule mit Mirjam Lehmann, Klasse 3b der 59. Grundschule mit Ines Wilde, „Pandas“ der Freien Montessorischule Huckepack mit Conny Trautzsch und Anke Ewers, Klasse 5/III des Evangelischen Kreuzgymnasiums mit Saskia Barbara Winkel; Leitung der gestaltenden Schulworkshops: Anke Ewers, Antje Krohn, Ines Wilde, Saskia Barbara Winkel
Idee und Konzept
Barbara Wiese
Veranstalter
Forum Konzertpädagogik e.V.
Das Projekt „Der Prinz mit der Flöte“
Wie klingt ein Baum mit goldenen Früchten? Wie klingen flatternde Schmetterlinge? Wie tönen funkelnde Sterne? Und wie hört sich eisiger Frost an? Die Musikvermittlerin Barbara Wiese begab sich mit vier Schulklassen auf die Suche. Die Ergebnisse: ein Konzert mit Märchenerzählung, eine Ausstellung, zwei Klangcollagen und – schon in den Workshops im Vorfeld – viel Berührung und Verzauberung durch französische Barockmusik.
Das Pilotvorhaben des jungen Vereins „Forum Konzertpädagogik e.V.“ traf auf fantasiebegabte Schüler, glückliche Kooperationen mit bildenden Künstlern, auf interessierte Schulen und kunstsinnige Lehrerinnen, fand großzügige Förderer und begeisterte Zuhörer.
Erstaunlich, wie selbstverständlich, passioniert, wie „offenohrig“ und geradezu sehnsüchtig Kinder auf musikalische Experimente und teilweise unbekannte Klänge zugehen, wenn Musiker, Künstler und Kunstpädagogen Verbindungen zur Lebenswelt und zu inneren Vorstellungen schaffen!
Durch die Verbindung von Bewegung, Malen, Märchen und Musik konnte ein reizvoller, intensiver Zugang zur Musik einer Epoche, die Kindern oft fremd erscheint, entstehen.
Das Konzert „Der Prinz mit der Flöte“: Musik aus Versailles
Zurück ins 18. Jahrhundert: Nur die besten Musiker der Zeit durften für Ludwig XIV. spielen und für ihn komponieren. Der junge Marin Marais machte am Hof u.a. als „Sologambist der königlichen Kammermusik“ sein Glück, der ältere Jean-Baptiste Lully tanzte sogar an der Seite des Königs und wurde sein Hofkomponist, und auch die Virtuosen Jean-Philippe Rameau und François Couperin wurden vom „Sonnenkönig“ hoch geschätzt. Das Familienkonzert „Der Prinz mit der Flöte“ führt zu diesen Ausnahmemusikern ins barocke Frankreich und bringt Kammermusik voller Farbigkeit und Experimentierfreude.

Graziös-charmante Werke erzählen von Nachtigallen und Schmetterlingen, temperamentvolle von Sturm und von drei Teufeln, melancholische von eisiger Nacht und sehnsuchtsvoller Suche, Tänze von rauschender Fröhlichkeit.
Die renommierte Bremer Gambistin Hille Perl, die Flötistinnen Uta Schmidt und Barbara Wiese aus Dresden und die Leipziger Cembalistin Michaela Hasselt geben nicht nur die malende Musik; sie erzählen auch selbst das Märchen und machen die Musik erlebbar. So lassen sie den König, drei Prinzen, eine geheimnisvolle Frau und mehrere kleine Teufel erscheinen.
Erwachsene und Kinder können in diesem Programm mit den Tönen in ihrer Vorstellung Bilder malen. Das besondere, illustrative Repertoire, verstärkt durch ein sagenhaft verträumtes Kulissenbild und ein bildreiches Märchen, bietet die Atmosphäre, sich – wie der Flötenprinz – in die Musik zu versenken.
Die Klangcollagen zu „Der Prinz mit der Flöte“
Im Konzert „Der Prinz mit der Flöte“ auf Schloss Albrechtsberg in Dresden gab es eine Überraschung: Für die musikalische Umsetzung der Naturgewalten, die die Prinzen in den Nachtszenen heimsuchen, wurden den barocken Tönen zwei Klangcollagen gegenübergestellt, die die Brücke schufen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Stellvertretend für alle beteiligten Klassen hatte sich die Klasse 3b mit der Musikerin Katharina Pitt Abläufe von Naturkompositionen erarbeitetet. Hoch konzentriert und klanglich facettenreich trugen die Schüler so zum Erzählen des Märchens und zum Bühnengeschehen bei.
Wie Blockflötenköpfe zu Vogelrufen, wie Steine zu Blitzen oder Schlittschuhen auf dem Eis werden – all dies wurde im Familienkonzert erlebbar.

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Die Workshops: Goldäpfel und Experimente
Im Vorfeld des Konzertes hatten sich in Dresden vier Schulklassen mit barocken Werken des französischen Hofs beschäftigt. Als aktive Konzerteinführung bewegten sie sich zur Musik der Komponisten Rameau, Couperin und Marais, sie tanzten, spielten mit Begeisterung „Luftgambe“ und experimentierten; sie erlebten Originalinstrumente und hörten Aufnahmen mit Barockmusik. Darüber hinaus ging es im Projekt um eine Sensibilisierung für Naturgeräusche und Klänge mit vielfältigen Assoziationen: Nach Szenen des Märchens improvisierten die Kinder mit Alltagsklingern und Naturmaterialien.

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Unter Einbezug bildender Künstlerinnen hielten die Kinder ihre Eindrücke zur Musik und zum Märchen in weiteren Stunden auf Bildern und in dreidimensionalen Arbeiten fest.


Die Ausstellung
Als „krönender Abschluss“ waren die Werke am Konzerttag in den Nebensalons des Kronensaals ausgestellt.





„Der Prinz mit der Flöte“ wurde gefördert durch folgende Förderer, Partner und Freunde:
- Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
- HFK-Stiftung
- Tom Quaas, http://www.theaterzirkus-dresden.de
- Axa Versicherung AG
- ravir Film GbR
- http://www.triole.de
- protec event
- Bunte Medien
- Mario Radicke, Theatertechnik
- Dr. Wolf-Rüdiger Rudat
- Galerie Kunstausstellung Kühl
- Vehmann Druckcenter
- Lioht-Stiftung
- Blumenladen Blattwerk
- Hörzentrum Dresden
- Cosima Vogel, Fotografie
- Ken Wagner, Fotografie
- Karin Kohler, Markus Kamratzki, Renate Rost, Cornelia Hummel, Kersten Ihne, Elke Vogel, Frauke Hacker
- http://www.schloss-albrechtsberg.de/startseite/
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